Autorenvorstellung Alizée Korte

Autorenvorstellung von Alizée Korte


 Autorin Alizée Korte


"Denke immer nach und versuche dich ständig an Neuem."



Wie würdest du dich in wenigen Sätzen beschreiben?
Mein Selbstbild ist stark von meiner Tagesform abhängig und variiert auf einer Skala von „offene, lebensfrohe Kommunikatorin“ bis „verschrobene Einzelgängerin“.

Welche Charaktereigenschaft magst du am liebsten an dir?
Meine Ausdauer und Hartnäckigkeit. Ich habe 2012 angefangen, „Dein Weg, meine Liebe“ zu schreiben und habe nie erwogen, das Projekt abzubrechen.

Welche Schwäche hast du?
Meine Ausdauer und Hartnäckigkeit! Andere würden hinwerfen, wenn ein Projekt aussichtslos erscheint und später einen neuen Versuch unternehmen, der erfolgsversprechender ist. Ich arbeite mich jahrelang am selben Berg ab und gehe meinem näheren Umfeld mit meinem Frust auf den Geist.

Welche Hobbies hast du (neben dem Schreiben und Lesen)?
Vollzeitjob und Familie lassen mir keine Zeit für andere Hobbies.

Hast du ein Lieblingsbuch?
Nein. Es gibt phasenweise Bücher in meinem Leben, die mich besonders beeindrucken. Aktuell ist das „The book of strange new things“ von dem unvergleichlichen Michel Faber, ein Buch, das vermutlich auch deshalb keinen deutschen Übersetzer/Verlag gefunden hat, weil es sich keinem Genre zuordnen kann. Es geht um Glaube, Liebe, Hoffnung, vor allem die Liebe, und das Ganze spielt auf einem fernen Planeten, wo der Protagonist gesichtslose Aliens zum Christentum bekehren soll, während die Erde (und auf ihr seine geliebte Ehefrau) auf die Apokalypse zusteuert. Die Geschichte ist über ein Jahr nach Lektüreende immer noch in meinem Kopf und ähnlich präsent wie „Incapable“ von Ainslie Paton, das ich auf dem Kindle in Dauerschleife lese, weil ich den blinden Protagonisten Damon fast so toll finde wie meinen querschnittgelähmten Karatelehrer Etienne. Zu guter Letzt war mein Highlight des Jahres „Wie ich dich sehe“ von Eric Lindström. Rangiert eigentlich in der Kategorie Jugendbuch und hat mich extremst positiv überrascht. Wieder eine blinde Protagonistin, 16 Jahre alt, Waise. Klingt alles furchtbar tragisch, ist es aber nicht. Ist das reine Leben.    

Hast du einen Lieblingsautor/in?
Nein, aber es gibt eine Reihe von Autoren, deren neue Bücher ich sofort kaufe, weil mich das bisherige Schaffen überzeugt hat. Darunter ist Juli Zeh.

Welches Buch hat dich in deiner Kindheit geprägt?
„Die Mandarins von Paris“ von Simone de Beauvoir. Habe mit Sicherheit im Alter von knapp dreizehn nur die Hälfte verstanden, aber mein Entschluss stand fest: Ich wollte eine Intellektuelle werden und Bücher schreiben. :-D Als Kontrast dazu hat mich „Winnetou“ begeistert. Ich hatte eine Schwäche für Protagonisten mit moralischem Anspruch. Und für Kerle mit langen Haaren.

Hast du ein Lebensmotto? Einen Lieblingsspruch?
Als ich mich für „Dein Weg, meine Liebe“ in das Thema Karate eingearbeitet habe, hatte ich den Eindruck, dass die 20. Karateregel nach Gichin Funakoshi wie für mich gemacht ist: Denke immer nach und versuche dich ständig an Neuem.

Welches Genre magst du gar nicht?
Horrorgeschichten und Psychothriller sind nicht mein Ding. Ich liebe meinen ruhigen Nachtschlaf und bewahre mir gern eine gewisse Naivität, indem ich von meinen Mitmenschen nicht sofort das Schlimmste denke.

Wenn du dir eine übernatürliche Gabe aussuchen dürfest, welche wäre es?
Ich würde gern alles Wissen, dass ich je in meinem Leben aufgenommen habe, jederzeit abrufen und anwenden können.

Wie bist du zum Schreiben gekommen?
In der 1. Klasse. ;-) Von da an war Schreiben eine praktische Möglichkeit, die Geschichten in meinem Kopf festzuhalten und weiterzuentwickeln.

In welchem Genre schreibst du?
Belletristik

Schreibst du per Hand oder am PC? Planst du alles oder schreibst du einfach drauf los?
Per Hand und am PC und inzwischen auch per Hand auf digitalem Papier, damit weniger Bäume für mich sterben müssen. Ich plane immer vorher. Wenn ich dann schreibe, und ich habe einen guten Flow, lasse ich es durchaus laufen. Aber im Nachhinein überarbeite ich so viel und so oft, dass fast nichts mehr von einer ursprünglichen Schreibsession übrig bleibt.

Zu welcher Tageszeit schreibst du am liebsten? Und an welchem Ort?
Ich schreibe, wann immer ich Zeit dafür finde. Aufgrund meiner Berufstätigkeit allerdings kaum noch nachts. Inzwischen sitze ich fast immer an meinem Schreibtisch, einzelne Szenen entstehen aber auch in Restaurants während meiner Mittagspause. 

Wie heißt das Buch/ die Geschichte, die zuletzt von dir erschienen ist?
Der Roman „Dein Weg, meine Liebe“ ist mein einziges Buch. Als vollzeitarbeitende Familienernährerin kann ich selten mehrere Tage am Stück an einem Text arbeiten. Meine Gedanken müssen sich immer wieder auf Jobthemen oder Familienangelegenheiten richten. Das ist auch der Grund dafür, warum ich für „Dein Weg, meine Liebe“ so lange gebraucht habe. Etwas anderes habe ich in der Zeit nicht geschrieben.

An welchem Projekt arbeitest du momentan?
In meinem Job gibt es gerade einige spannende Projekte, die mich stark beschäftigen. Privat verwende ich im Moment nicht wenig Zeit darauf, „Dein Weg, meine Liebe“ einem Publikum vorzustellen. Meine Hoffnung ist, dass Menschen mit Behinderung eines Tages weniger unterschätzt und ausgegrenzt werden. 


Vielen Dank, Alizée, dass wir dich etwas besser kennenlernen durften! Wenn ihr mehr über Alizée Korte oder ihr Buch erfahren wollt, dann schaut doch auf ihrer Homepage vorbei: www.alizeekorte.de

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