Rezension "Göttlich verdammt"



Rezension zu „Göttlich verdammt“ von Josephine Angelini



1. Inhalt:
Klappentext: Die 16-jährige Helen lebt mit ihrem Vater auf Nantucket und langweilt sich. Doch dann passiert endlich etwas Aufregendes: Die Familie Delos zieht auf die Insel. Alle sind hin und weg von den äußerst attraktiven Neuankömmlingen. Nur Helen spürt von Anfang an großes Misstrauen. Gleichzeitig plagen sie plötzlich düstere Albträume. Was dahintersteckt, erfährt Helen erst nach und nach: Lucas und sie stammen von Halbgöttern ab und sind dazu verdammt, einen erbitterten Kampf auszulösen, weil sie sich ineinander verlieben.

Lucas und Helen sind Halbgötter, ihre Familien sind eigentlich verfeindet und gleichzeitig müssen sie noch einen normalen Schulalltag überleben. Die Grundidee ist natürlich nicht neu, ein Mädchen findet heraus, dass sie übernatürliche Fähigkeiten hat etc., verliebt sich unsterblich in einen Jungen und beide müssen versuchen, die Übernatürlichkeit vor den Normalen geheim zu halten. Dennoch hat mich „Göttlich verdammt“ überzeugt,  was ich anhand der nächsten Kategorien näher erklären werde.

2. Charaktere:
Die beiden Hauptcharakter, Helen und Lucas, sind detailreich ausgearbeitet. Mir hat die Entwicklung, während der sie sich ineinander verlieben, gut gefallen, weil sie sehr authentisch war. Auch Helens beste Freundin oder ihr Vater sind toll beschrieben, so dass man sie sich gut vorstellen kann. Weil die Familie von Delos so viele Mitglieder hat, ist es allerdings manchmal etwas verwirrend. Ein paar starke Charakterzüge erhält jeder von ihnen, doch ab und zu verschwimmen sie zu einem großen Ganzen. Da hätte die Autorin vielleicht ein oder zwei Personen aus der Familie weglassen können…

3. Cover:
Auf dem Cover ist das Gesicht eines blonden Mädchens zu sehen, ihre Haare gehen in den grünen Hintergrund über. Die beiden Wörter des Titels sind in unterschiedlicher Schrift, was mir sehr gefällt. Das Cover ist sehr ansprechend und soll vermutlich Helen zeigen. Es passt also zum Buch.

4. Spannung: 
Das Buch hat knapp 500 Seiten und die ersten 50 Seiten habe ich als etwas zäh und ermüdend empfunden. Natürlich sind sie wichtig, weil dort Helens Schulalltag und ihre Freunde beschrieben werden. Trotzdem war es teilweise nicht sehr spannend und ich habe mich gefragt, wann es endlich „losgeht“. Als sie dann Lucas kennenlernt und ihn angreift, beginnt die Spannung und man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Ab diesem Zeitpunkt, als Helen und Lucas sich näher kennenlernen und klar wird, dass sie von Göttern abstammen, hat mich das Buch komplett in seinen Bann gezogen. Es gibt immer wieder spannende Wendungen, die einen dazu anregen, unbedingt weiterlesen zu wollen.

5. Gesamteindruck:
Das Buch hat mir sehr gut gefallen und es hat Spaß gemacht, es zu lesen. Ein paar kleine Kritikpunkte gibt es, z.B. die Vielzahl der Familienmitglieder, aber es war unglaublich spannend geschrieben.
Deshalb vergebe ich ♥♥♥♥♥ 4,5/5 Herzen.

Achtung, SPOILERGEFAHR!
Weshalb ich am Ende ein halbes Herz abziehe, war vor allem auch aufgrund der Wendung, die es auf den letzten 50 Seiten gibt. Nachdem Helens Mutter aufgetaucht ist, erzählt sie, Helens wahrer Vater wäre ein Verwandter der Delos-Familie. Damit wären Lucas und Helen Cousins. Etwas später kommt heraus, dass ihre Mutter gelogen hat, aber die Einzigen, die das außer ihr wissen, kommen zu Tode. Deshalb glauben Lucas und Helen am Ende immer noch, dass sie miteinander verwandt sind und deshalb nicht zusammen sein können. Damit habe ich als Leser zwar nicht gerechnet, was nicht unbedingt schlecht ist, aber ich fand die Idee sehr unschön. Dass sie nicht zusammen sein können, weil sie sonst einen Krieg auslösen, hatte etwas Dramatisches. Aber sich zu lieben und dann zu erfahren, dass man verwandt ist (auch wenn es nicht so ist), hat etwas sehr Fragwürdiges.

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